Katholische Kindertageseinrichtungen Hochsauerland-Waldeck gGmbh
Kath. Kita St. Antonius Gerlingen
Headerimage Siegerland-Südsauerland
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Wir sind ein Team und haben ein gemeinsames Ziel – Die teiloffene Arbeit

Teiloffene Arbeit beschreibt, dass sich die Kinder innerhalb eines strukturierten und verlässlichen Rahmens frei bewegen können, um eigene Interessen und Vorlieben nachzugehen. So ermöglichen wir individuelle Bildung und Entwicklung.

Bedürfnisorientiert                  interessenorientiert                 lebensweltorientiert

 

Was bedeutet „Teiloffen?“

= die Kinder sind ein fester Bestandteil einer Gruppe, wo sie ankommen können und ihren „sicheren Hafen“ finden

 

à In der Freispielzeit wählen die Kinder in gruppenübergreifenden Räumen ihren Spielort und ihren Spielpartner selbst. Sie können entscheiden welches Raumangebot sie nutzen möchten.

 

Die Raumgestaltung

Jede Stammgruppe hat ihren fest zugeteilten Gruppenraum, als Anlaufstelle für die Kinder. Zusätzlich zu den Gruppenräumen gibt es diverse Nebenräume die von allen Kindern und Erziehern genutzt werden können.

In der Freispielzeit wählen die Kinder ihren Spielort und ihren Spielpartner selbst. Sie können entscheiden welches Raumangebot sie nutzen möchten.

è Wir sehen unsere Räume als bewusst geschaffene und gestaltete themenbezogene Bildungsräume.

è     Durch regelmäßige Beobachtungen, Kinderkonferenzen und dem Austausch mit den Kindern & im Team passen wir die Materialien und die Räumlichkeiten kontinuierlich den Bedürfnissen aller an.

 Wir schaffen unter Einbezug der Interessen und der Lebenswelt der Kinder eine anregende Lernumgebung. Sie sind der sichtbare Teil des teiloffenen Arbeitens und sollen Kinder zu einem vielfältigen Tun herausfordern.

Ziel: Durch das alltägliche Tun in den vorbereiteten Räumen und Materialien entwickeln die Kinder eigene Lern- und Denkwege und durch die vorhandene Freiheit erschließen sich Erfahrungen und neue Erkenntnisse

 

Die schrittweise Umsetzung

„Die Erfahrungen zeigen, dass der Weg zum teiloffenen Kindergarten ein stetiger Prozess ist“

Aktuell (Februar 2024) befinden wir uns im dritten Schritt. Die Kinder lernen das Anmeldeverfahren kennen und erkunden die Bildungsräume.

Schritt 1: Die Stammgruppe legt in ihrer Kinderkonferenz die Namen und Grundregeln der Räume fest. (Konstruktionsraum – Spatzennest, Lebenswelt – Bienenkorb, Atelier – Mauseloch, Konstruktionsraum – Fuchsbau, Igelnest – Gruppenraum)

Schritt 2: Die Fachkraft besucht mit den Kindern in Kleingruppen die ersten Räume und begleitet die Spielmöglichkeiten sowie bespricht die Grundregeln.

 

Schritt 3: Die Magnettafel in den Stammgruppen wird gemeinsam mit den Kindern gestaltet und das Anmeldeverfahren wird erklärt. (Bsp.: 2 Kinder pro Raum)

 

Ziel: Alle Kinder kennen alle Räume und die Spielmöglichkeiten, halten sich an die festgelegten Regeln, erinnern sich gegenseitig, wenn nötig daran und entwickeln mit den ErzieherInnen gemeinsam neue Möglichkeiten und Themen der Raumnutzung.

 

Beispielbeschreibung eines Tagesablaufs

In der teiloffenen Arbeit hat jedes Kind seine feste Stammgruppe. Ab 9.00 findet in den Gruppen der Morgenkreis statt. Die Kinder kommen als Gemeinschaft im Morgenkreis zusammen und der Tagesablauf mit den räumlichen Möglichkeiten wird vorgestellt und besprochen. Im Anschluss daran haben die Kinder die Möglichkeit in die teiloffene Arbeit über zu gehen. Das bedeutet, dass die Kinder in die von uns gestalteten Bildungsräume gehen dürfen. In unserer Einrichtung gibt es folgende Differenzierungsräume bzw. -bereiche: Bau- und Konstruktionsraum, Lernwerkstatt, Medienraum, Atelier, Lebenswelten (Rollenspiele) und für U2+U3 Kinder das Igelnest.

Die einzelnen Bildungsräume sind so gestaltet, dass die Interessen und Spielmöglichkeiten für alle Kinder jeden Alters gegeben ist. Die Kinder nehmen direkt wahr in welchem Raum sie sich befinden. Die pädagogische Fachkraft ist mit im Raum, um den Kindern eventuelle Hilfe anzubieten. Bei der teiloffenen Arbeit wird den Kindern in erster Linie Eigenständigkeit, Selbst- und Mitverantwortung sowie Partizipation zugetraut. Da die Kinder ihr Spiel und ihren Aufenthaltsort selbst bestimmen können, sind sie in der Lage, sich auf ihr Tun länger und intensiver zu konzentrieren. Die teiloffene Arbeit ermöglicht somit den Kindern selbstbestimmt zu handeln und ihr Selbstbildungspotenzial zu fördern. Zudem lernen die Jüngeren von den Älteren und die Älteren freuen sich, wenn sie den jüngeren Kindern etwas zeigen können.

Für uns beinhaltet die teiloffene Arbeit viel mehr Ruhe und Zeit. Das Arbeiten in den Bildungsräumen ist intensiver und bietet mehr Möglichkeiten durch vermehrten Platz und Ressourcen. In den Räumen ist immer nur eine Kleingruppe der Kinder anwesend, sodass wir genügend Zeit haben, uns auf jedes Kind einzulassen. Kinder lernen nicht nur sich selbst zu organisieren, sondern auch ihre Angelegenheiten selbst zu regulieren.

Durch feste Regeln in den Räumen lernen Kinder die Regeln zu befolgen und darauf zu achten, sodass nicht immer eine pädagogische Fachkraft eingreifen muss. Ebenso werden Konflikte oftmals angesprochen und untereinander gelöst. Auch hierbei muss nicht in jeder entstandenen Konfliktsituation eine pädagogische Fachkraft gefragt werden.
Die Kinder lernen ihre Bedürfnisse kennen und diese auch anzusprechen und gegebenenfalls durchzusetzen. Zudem wird die Sozialkompetenz sehr gefördert. Da es klare Regeln gibt, lernen Kindern diese auch zu beachten und weisen andere darauf hin.

 

Nach der vereinbarten Zeit (ca. 1,5 Std) gehen alle Kinder wieder in ihre Stammgruppen und beenden den Morgen als Gruppe. Im Abschlusskreis kann der Vormittag reflektiert werden oder Lieder, Geschichten, Geburtstage uvm. beenden den Vormittag für einige Kinder und gehen für die anderen Kinder ins Mittagesessen über.

 

Elternpartnerschaft

Die Eltern sind die Experten ihrer Kinder. Wir legen sehr viel Wert auf eine vertrauensvolle und kooperative Zusammenarbeit zum Wohle des Kindes. Wir möchten den Weg zur teiloffenen Arbeit gemeinsam gehen. Wir wollen nicht nur die Kinder mitnehmen, sondern auch euch.

Wir möchten Transparenz und Offenheit in den Prozess einbringen. Jeder Schritt wird transparent kommuniziert und auch eventuelle Stolpersteine gehören dazu. Der Schritt in die Teilöffnung wird einige Zeit dauern und das bedarf einer guten Reflexion und Zusammenarbeit aller Beteiligten.

Wir sind dankbar für Anregungen und Unterstützungen in jeglichen Bereichen. Wir freuen uns mit Euch den Weg zu gehen.

Auf eine spannende und erfahrungsreiche Zeit!

 

Das Kita-Team des Familienzentrums St. Antonius Gerlingen